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Zahnpflege beim Hund

Das Hundegebiss ist mehr als nur Kauwerkzeug: Hunde benötigen ihre Zähne zum Fressen, aber auch mal als Waffe – schließlich stammen sie vom Wolf ab – und auch als Ausdrucksmittel. Genauso wie wir Menschen kann Ihr Hund aber auch Zahnprobleme bekommen – Zahnstein, Zahnfleischentzündungen, Mundgeruch, Zahnschmerzen können entstehen, wenn die Zahnpflege nicht ausreichend beachtet wird. In seltenen Fällen kann eine Zahnfleischentzündung auch auf die inneren Organe übergehen und zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Doch im Gegensatz zu uns kann Ihr Vierbeiner sich nicht selbst um die Gesundheit seiner Zähne kümmern oder zum Zahnarzt gehen: Das müssen Sie als verantwortungsvoller Hundebesitzer für ihn übernehmen. Während ihres Lebens leiden circa 85 Prozent aller Hunde über drei Jahre mindestens einmal an Zahnproblemen – doch lediglich ca. 20 Prozent der Herrchen erkennen dies und lassen den Hund beim Tierarzt behandeln.

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie zur Zahnpflege bei Hunden wissen müssen, damit Sie sich optimal um die Zähne Ihres Lieblings kümmern können. Wir behandeln dabei folgende Themen:

Wie pflege ich die Zähne meines Hundes?

Damit die Zähne Ihres Hundes lange gesund bleiben, brauchen sie ausreichend Pflege. Der Zahnbelag, der sich auch bei Hunden bildet, muss regelmäßig entfernt werden, damit er nicht zu Zahnstein wird – was bereits innerhalb weniger Tage geschehen kann. Damit die Hundezähne gut gepflegt und Plaque-frei bleiben, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Füttern Sie Ihren Hund nur mit hochwertigem Trockenfutter. Alleine dadurch werden die Zähne automatisch „geputzt“: Durch die besondere Konsistenz des Futters reibt sich der Zahnbelag von den Zähnen ab, der Speichelfluss wird angeregt, der auch zur Zahnreinigung beiträgt, und das Gebiss als solches wird gestärkt. Achten Sie auch darauf, dass das Futter zuckerfrei ist und keine Farb-, Konservierungs- und Aromastoffe enthält, die die Bildung von Zahnbelag fördern.
  • Geben Sie Ihrem Hund spezielle Kauartikel (siehe auch weiter unten), die dafür entwickelt wurden, beim Spielen und Kauen die Zähne des Hundes zu putzen, zum Beispiel durch eingebaute kleine Bürstchen, die den Belag von den Zähnen abkratzen.
  • Putzen Sie Ihrem Hund regelmäßig die Zähne – mindestens zwei Mal pro Woche sollten Sie diese Art der Zahnpflege durchführen. Wenn Sie es einrichten können, wäre täglich noch besser.
  • Geben Sie Ihrem Hund kein oder wenig Nassfutter. Dieses unterstützt den Zahnabrieb nicht, wie es beim Trockenfutter der Fall ist – das Risiko für vermehrten Zahnbelag steigt.

Wie putze ich einem Hund die Zähne?

Fürs Zähneputzen beim Hund gibt es spezielle Zahnbürsten und auch spezielle Zahnpasta. Je nach Größe Ihres Hundes können Sie auch eine Zahnbürste für Menschen nehmen – Hauptsache, sie ist ganz weich. Ansonsten gilt: Je kleiner das Gebiss, desto kleiner die Zahnbürste. Wenn Ihr Hund noch ans Zähneputzen gewöhnt wird oder die Zahnbürste überhaupt nicht akzeptieren möchte, gibt es als Alternative auch Finger-Zahnbürsten: Diese weichen, mit kleinen Borsten versehenen Kunststoff-Bürsten ziehen Sie einfach über den Finger und reinigen damit die Zähne und das Zahnfleisch Ihres Hundes.

Bei der Zahnpasta sollten Sie unbedingt auf spezielle Produkte für Hunde zurückgreifen. Erstens sind die Inhaltsstoffe „menschlicher“ Zahnpasta nichts für Ihren Hund. Zweitens hat Hunde-Zahnpasta einen für Hunde leckeren Fleischgeschmack, was die gesamte Prozedur oft sehr vereinfacht. Beim Zähneputzen muss Ihr Hund das Maul nicht öffnen – durch die ständige Zungenbewegung wird die Innenseite seines Gebisses ganz von selbst gereinigt. Es genügt deshalb, wenn Sie vorsichtig die Lefzen Ihres Vierbeiners anheben und die Zähne von außen putzen. Belohnen und loben Sie Ihren Hund jedes Mal, so dass er die Pflege positiv assoziiert.

Hunde, die früh ans Zähneputzen gewöhnt werden, können auch lernen, aufs Kommando das Maul zu öffnen und sich das gesamte Gebiss reinigen zu lassen.

Wann beginne ich mit der Zahnpflege beim Hund?

Die Antwort ist eindeutig: so früh wie möglich. Die Zahnpflege ist wie auch Fellpflege oder das Baden für den Hund keine natürliche Prozedur, und wenn Ihr Vierbeiner nicht bereits als Welpe daran gewöhnt wird, dann wird es später sehr schwierig, ihn dazu zu bringen, die Zahnhygiene ruhig über sich ergehen zu lassen.

Beginnen Sie also bereits im Welpenalter damit, Ihren Hund an das Zähneputzen zu gewöhnen. Am Anfang können Sie die Finger-Zahnbürste benutzen und später wenn nötig auf eine richtige Zahnbürste umsteigen.

Welche Kauartikel für Zahnpflege sind empfehlenswert?

Es gibt verschiedene Artikel, mit denen Sie die Zahnpflege Ihres Vierbeiners unterstützen können. Dazu gehören:

  • Kauspielzeug: Es gibt eine große Auswahl an Artikeln aus Kautschuk oder Silikon, die beispielsweise die Form eines Knochens haben, aber mit weichen Dentalbürsten versehen sind. Während Ihr Hund spielerisch darauf herumkaut, werden die Zahnbeläge einfach abgerieben. Denken Sie daran, das Spielzeug nach dem Kauen zu reinigen!
  • Kau-Sticks: Auch im Hundefutter-Bereich gibt es spezielle Produkte, die für die Zahnreinigung konzipiert wurden. Eine besondere Konsistenz sorgt für Zahnabrieb und bestimmte Inhaltsstoffe für vermehrte Speichelbildung, die die Selbstreinigung begünstigt.

Warum haben Hunde Zahnprobleme?

Die Ursachen, die dazu führen, dass Ihr Vierbeiner Probleme mit seinen Zähnen bekommt, sind vielfältig. Wie beim Menschen ist eine mangelnde Zahnpflege der am häufigsten vorkommende Grund für Zahnfleischentzündungen: Zahnstein und Zahnbeläge sammeln sich an, ein optimales Biotop für Bakterien, die sich dann im Gebiss ansammeln, vorzugsweise unter dem Zahnfleisch. Zu den weiteren Ursachen zählen aber auch Fremdkörper, die Ihr Hund beim Spielen und Kauen aufnimmt, wie Steine oder kleine Teilchen von Stöcken, die sich unterm Zahnfleisch festsetzen. Gleiches gilt für Tierkot, den Hunde beim Spazierengehen aufnehmen können. Auch zu weiches Hundefutter kann für eine Entzündung ursächlich sein sowie Verbrennungen oder Verätzungen im Maul. Bei kleineren Hunden, vor allem bei sogenannten Toy-Rassen kann auch ein zu enger Stand der Zähne ein Grund für Zahnfleischentzündungen sein.

Wie erkenne ich Zahnprobleme bei meinem Hund?

Vorsorge ist natürlich besser als Nachsorge. Wenn Sie Ihrem Hund täglich oder zumindest mehrmals die Woche die Zähne putzen, haben Sie den Zustand seines Gebisses immer im Blick, können aber auch sicher sein, dass Sie das Risiko einer Zahnfleischentzündung minimieren. Sollte aber bereits eine Entzündung im Anmarsch sein, können Sie sie an folgenden Hinweisen erkennen.

  • Ihr Hund frisst weniger und vorsichtiger.
  • Er hat augenscheinlich Schmerzen am/ums Gebiss herum.
  • Sein Zahnfleisch blutet. Das erkennen Sie bei einer Kontrolle, ggf. aber auch am Blut in der Futter- oder Wasserschüssel.
  • Er hat starken Mundgeruch.
  • Das Zahnfleisch ist unnatürlich verfärbt.

Wenn Sie eine Zahnfleischentzündung bei Ihrem Liebling erkennen, sollten Sie so bald wie möglich zum Tierarzt gehen. Dort werden die Zähne professionell gereinigt, außerdem bekommt Ihr Hund je nach Fortschreiten der Erkrankung auch Antibiotika zum Bekämpfen der Entzündung.

Wie kann man Zahnstein beim Hund selbst entfernen?

Wenn Ihr Vierbeiner bereits Zahnstein hat, sind Sie leider machtlos. Diese harten Zahnbeläge, die entstehen wenn der Hund keine richtige Zahnpflege erfährt und sind mit einer Zahnbürste nicht zu entfernen. Hier muss der Tierarzt mit speziellen Instrumenten helfen, die denen beim Zahnarzt ähneln.

Wie wird eine Zahnreinigung beim Hund gemacht?

Eine Zahnreinigung bei Hunden läuft im Grunde ähnlich ab wie bei Menschen, mit dem Unterschied, dass sie oft unter Narkose durchgeführt wird, damit der Hund ruhig bleibt. Unser Tipp: Wenn bei Ihrem Liebling ein anderer Eingriff unter Narkose durchgeführt werden soll, lassen Sie bei dieser Gelegenheit gleich die Zahnreinigung durchführen.

Der Tierarzt geht wie folgt vor:

  • Zuerst wird das Maul mit einer antibakteriellen Lösung gespült.
  • Dann gehts an den Zahnstein: Er wird mit speziellen Zahnsteinentfernern beseitigt, manuell und/oder mit Ultraschall
  • Zur Kontrolle wird der verbliebene Belag mit spezieller Farbe sichtbar gemacht und anschließend entfernt.
  • Danach werden die Zähne gründlich poliert: An glatten Zähnen haften Beläge nicht so gut.
  • Zusätzlich wird jeder einzelne Zahn untersucht, nicht zu rettende Zähne werden gezogen. Übrigens: Während Zahnfleischentzündungen bei Hunden recht oft vorkommen, ist Karies selten ein Thema.

Fazit: Die regelmäßige, richtige Zahnpflege bei Ihrem Vierbeiner tut Ihrem Tier und seinen Zähnen gut und senkt das Risiko von Entzündungen. Sollte Ihr Hund trotz Hygienemaßnahmen Probleme bekommen, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich, um weiteren Erkrankungen und einem etwaigen Zahnverlust vorzubeugen.

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