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Hunde und Welpen stubenrein bekommen

Familienzuwachs auf vier Pfoten bringt Freude und Aufregung ins Haus – und ein paar mitunter herausfordernde Wochen, bis sich der Welpe an sein neues Zuhause, an Sie und an die Regeln hält, die bei Ihnen herrschen. Die wahrscheinlich wichtigste ist, dass der Hund sein Geschäft nicht in den eigenen vier Wänden verrichtet. Gleich nach dem Einzug heißt es also: Sie müssen den Welpen stubenrein bekommen. Wie, das erklären wir Ihnen ausführlich in diesem Beitrag.

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Hunde – von Natur aus rein

Die gute Nachricht vorneweg: Man kann jeden Welpen stubenrein bekommen, denn es liegt in der Natur der Hunde, ihren Schlafplatz sauber zu halten. Das kann man gut am Verhalten der Wölfe beobachten, die von klein auf ihre Höhle verlassen, um sich zu erleichtern.

Deshalb ist es auch Ihrem neuen Hund instinktiv ein Anliegen, sein neues Zuhause nicht mit seinem Kot und Urin zu beschmutzen. Da Welpen aber wie Babys keine Kontrolle über ihr Verdauungssystem haben, dauert es etwas, bis sie in der Lage sind, Blase und Darm in Schach zu halten und Ihnen Zeichen zu geben, dass sie rausmüssen. Sie können Ihren Hund sogar so weit erziehen, dass er nicht nur die Wohnung oder das Haus, sondern beispielsweise auch den Garten als seine „Höhle“ ansieht und deshalb nicht beschmutzt – vor allem in einem Haushalt mit Kindern oder wenn Sie sich den Garten mit Nachbarn teilen, ein wichtiger Aspekt.


Wie kann man einen Welpen stubenrein bekommen?

Mit viel Geduld, Schnelligkeit und einem zuverlässigen Wecker, lautet eine vielleicht lustig lautende, aber durchaus ernst gemeinte Antwort auf die Frage, wie ein Welpe stubenrein zu bekommen ist. Mit dem „Töpfchen-Training“ sollten Sie sofort anfangen, wenn der junge Hund bei Ihnen eingezogen ist, während andere Dinge durchaus warten können, bis Sie und der kleine Vierbeiner sich besser aneinander gewöhnt haben. Im ganz jungen Alter, der Prägephase bis zur ca. 20. Lebenswoche, lernt der Hund am schnellsten. Im Durchschnitt sind Welpen mit ca. einem halben Jahr stubenrein.


Wie oft muss der Hund raus?

Zuerst die Theorie: Ein Welpe unter drei Monaten muss sich alle 1,5 bis 2 Stunden lösen, im Alter von drei bis vier Monaten sind ca. 3 Stunden, bei älteren Welpen dann 3 und mehr. Doch wie auch bei Babys kann man diese Zeiträume nicht als Regel ansehen – der eine Hund hält länger durch, der andere nicht ganz so lang. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie ganz am Anfang mit Ihrem Welpen ebenso oft rausgehen sollten – auch in der Nacht.

Neben den zeitlichen Intervallen ist es auch der Tagesablauf, der Einfluss auf Blase und Darm hat. Nach dem Schlafen, nach dem Essen und nach intensivem Spielen und Herumtoben wird sich Ihr Welpe erleichtern wollen, so dass Sie auch hier gleich mit ihm rausgehen sollten.

Gleichzeitig sollten Sie Ihren Hund von Beginn an genauestens beobachten. Denn Hunde legen bestimmte Verhaltensweisen an den Tag, wenn sie sich erleichtern müssen: Sie werden unruhig, schnüffeln herum, drehen sich im Kreis. Wenn sie älter werden, laufen sie auch zur Tür, fiepen, winseln und sehen Sie eindringlich an, weil sie wissen, dass hinter der Tür die Erlösung wartet. Sie werden ganz schnell lernen, welche Signale Ihr Hund aussendet, wenn er muss.

Wenn Sie zwischen den geplanten Gassi-Intervallen merken, dass Ihr kleiner Liebling raus muss, schnappen Sie ihn und laufen mit ihm raus zu der Stelle, an der er sich erleichtern kann. Diese Stelle sollte anfangs immer die gleiche sein, sie wird Löseplatz genannt. Es ist wichtig, dass Sie den Hund beim Verlassen der Wohnung hochheben: Auf Ihrem Arm wird er sein Geschäft mit ziemlicher Sicherheit nicht verrichten.


Tipps für die Nacht

In den ersten Tagen ist es tatsächlich empfehlenswert, in regelmäßigen Abständen aufzustehen und mit den Welpen rauszugehen. Danach geht's in die Box: Es hat sich bewährt, neben das eigene Bett eine Kiste, Karton oder eine Hundebox aufzustellen, in der der Welpe schlafen kann. Der Hund sollte nicht in der Lage sein, alleine aus dieser Box rauszukommen.

Da Hunde wie schon erwähnt ihren Schlafplatz instinktiv nicht beschmutzen, wird sich der Welpe bemerkbar machen, wenn er sich lösen muss: Er wird an der Box kratzen und fiepen. Sobald Sie von den Geräuschen wach werden, geht es ganz schnell raus. Legen Sie sich am besten immer alles schon am Vorabend zurecht, Jacke, Schuhe, Schlüssel, damit Sie gleich reagieren können, sobald Ihr Hund signalisiert, dass er raus will.


Gassigehen, aber richtig

Sie haben es nach draußen geschafft, fertig? Mitnichten. Es gibt noch das eine oder andere zu beachten, damit Ihr Hund das Gassigehen mit der Zeit so richtig gut drauf hat.

Der richtige Löseplatz

Suchen Sie schon im Vorfeld einen ruhigen Platz in der Nähe Ihrer Wohnung, am besten mit einem weichen Untergrund (Wiese, Erde). Welpen sollten vor allem in der Stadt nicht von vornherein lernen, sich auf dem Gehweg oder der Straße zu lösen. Wenn das passiert, sollten Sie die Hinterlassenschaften natürlich sofort beseitigen.

Zeit fürs Geschäft mitnehmen

Welpen sind wie kleine Kinder: Sie sind schnell abgelenkt und wollen die Welt kennen lernen. Darüber vergessen sie manchmal auch, dass sie eigentlich bestimmte Bedürfnisse haben. Bleiben Sie deshalb auf jeden Fall immer so lange draußen, bis sich Ihr Hund erleichtert hat, sonst kann es passieren, dass er sich dann zu Hause in Ruhe Zeit dafür nimmt. Gehen Sie außerdem mit dem Hund nicht sofort nach dem verrichteten Geschäft rein, sondern warten Sie ein paar Minuten.

Der Schlüssel zum Erfolg: Loben

Haben Sie und Ihr Welpe es nach draußen geschafft und der kleine Hund hat brav an der richtigen Stelle sein Geschäft verrichtet, dann loben Sie ihn überschwänglich mit Worten, Streicheleinheiten oder gar mit einem Leckerli. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihre Lobeshymne erst anstimmen, wenn der Welpe wirklich fertig ist – fangen Sie zu früh an, wird er abgelenkt.


Missgeschick in der Wohnung – was tun?

Natürlich kann und wird es am Anfang passieren, dass Ihr Welpe sein Geschäft im Haus verrichtet, manchmal kann man als Hundebesitzer gar nicht so schnell sein wie das Bedürfnis des Hundes, sich zu erleichtern. In diesem Fall gibt es eine ganz wichtige Regel: nicht schimpfen oder gar bestrafen. Der Kleine wird keinen Zusammenhang zwischen seinem Malheur und Ihrer Strafe herstellen können. Stattdessen kann er sogar Angst vor Ihnen entwickeln oder davor, sich in Ihrer Anwesenheit zu lösen, was beim Gassigehen problematisch werden kann.

Reinigen Sie anschließend die Stelle, am besten mit einem speziellen Putzmittel, das den Geruch völlig neutralisiert. Hunde haben einen viel feineren Geruchssinn, auf der anderen Seite lösen sie sich gerne an bereits bekannten Orten. Zusammengenommen kann es also passieren, dass sich der Welpe wieder an der gleichen Stelle in Ihrer Wohnung erleichtert.

Es kann übrigens auch bei einem grundsätzlich stubenreinen Welpen oder jungen Hund passieren, dass er in die Wohnung pinkelt, zum Beispiel vor Freude über Besuch oder auch vor Angst. Bei älteren Hunden kann eine schwache Blase auf eine Erkrankung hindeuten, beispielsweise eine Blasenentzündung, Verdauungsprobleme oder eine Allergie. Auch Inkontinenz kommt im Alter bei Hunden vor, vor allem bei weiblichen Tieren. Sollte Ihr erwachsener tierischer Freund sein Geschäft öfter im Haus verrichten, empfehlen wir einen Besuch beim Tierarzt. Erwachsene Hunde, die Sie aus einer Tierrettungsstation holen, haben meist kein solches Training erlebt, vor allem Straßenhunde nicht. Doch auch sie können stubenrein werden – mit wahrscheinlich einem Quäntchen mehr Geduld, aber sicher mit Erfolg.


Fazit: Wie sind Welpen stubenrein zu bekommen?

Mit viel Zeit und Durchhaltevermögen wird Ihr Welpe innerhalb weniger Monate stubenrein. Sie müssen dem Hund am Anfang allerdings Zeit widmen, damit er schnell lernt und keine Rückschritte macht. Wir empfehlen, direkt nach dem Einzug des Hundes Urlaub zu nehmen, damit Sie Zeit haben, sich um die Stubenreinheit zu kümmern. Alternativ ist ein Netzwerk aus Familie, Freunden oder Nachbarn sehr hilfreich, das die Aufgabe, mit dem Welpen regelmäßig Gassi zu gehen, übernehmen kann, bis der Hund stubenrein ist. Bestrafen Sie den Hund nicht, wenn einmal ein Malheur passiert – er kann nichts dafür, und eine Strafe, und wenn es nur ein strenges Wort ist, rüttelt am Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem neuen Freund.

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